
Die Landeszentrale für politische Bildung Bayern lud vom 5. bis 9. Mai Schulklassen zu den diesjährigen Schülermedientagen ein. Das Angebot umfasste zahlreiche spannende online Expertenvorträge.Diese Chance nutzen wir unter anderem auch für unsere E-Commerce Klassen, um den Auszubildenden vertiefte Einblicke etwa zur Anwendung von KI im Journalismus sowie der Arbeit von Investigativ-Journalisten zu vermitteln.

So erfuhren die Schüler beispielsweise vom leitenden Redakteur der SZ, Andrian Kreye, dass KI-Tools schon damals von der Süddeutschen Zeitung zur Auswertung der Panama Papers entwickelt wurden. Des Weiteren findet KI-Einsatz beim Verfassen von Berichten über Wahlkreisergebnisse in Bayern und es kommt ein Chatbot zum Einsatz, um etwa mit dem Archiv der Zeitung zu sprechen oder Fragen zur Bundestagswahl stellen zu können.
Dennoch ist sich Herr Kreye sicher, dass die KI nie einen menschlichen Autoren vollständig ersetzen werde. Einerseits fehle ihr das gewisse Gespür und die „Menschlichkeit“, anderseits sei die künstliche Intelligenz nicht wirklich intelligent, sondern vielmehr ein wertvolles Unterstützungswerkzeug für unsere Arbeit, das stets reflektiert und überprüft werden müsse.
Im zweiten Vortrag stand die Frage im Mittelpunkt, wie Journalisten geheime oder bisher unbekannte Informationen aufdecken, Missstände enthüllen und dabei verantwortungsvoll mit sensiblen Quellen umgehen. Besonders betont wurde der Quellenschutz – ein zentrales Prinzip im Investigativjournalismus, ohne das viele Recherchen gar nicht möglich wären. Am Beispiel des Falls Gablingen wurde deutlich, welche Bedeutung dieser Schutz in der Praxis hat.
Ein weiterer Aspekt war der Unterschied zwischen Whistleblowern und investigativen Journalisten: Während Whistleblower interne Informationen preisgeben, sind Journalisten diejenigen, die diese Informationen recherchieren, einordnen und öffentlich machen. Die Realität des Berufs wurde dabei nicht beschönigt – es ging auch um Ängste im Job, etwa durch Bedrohungen oder Einschüchterungsversuche bis hin zu Morddrohungen.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich während der Vorträge sehr interessiert und stellten zahlreiche Fragen – auch im Anschluss entwickelten sich noch spannende Gespräche und Diskussionen in den Klasse rund um KI, Einsatzmöglichkeiten von KI, Pressefreiheit, Wahrheitssuche und journalistische Verantwortung.
Quellen: Anna Schneider & Philipp Polifka