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BSL: 60 Jahre Friedrich-Ebert-Strasse

Einblicke in die 60er Jahre

Lauingen kann auf eine lange Tradition im beruflichen Bildungswesen zurückblicken.

Sie reicht – wenn man von den mittelbaren Vorläufern, etwa der 1807 eröffneten Industrieschule oder der 1810 gegründeten privaten Zeichenschule, absieht – ins Jahr 1874 zurück. Damals wurde eine Abendfortbildungsschule, deren Besuch für alle Lehrlinge bis zum vollendeten 16. Lebensjahr Pflicht war, ins Leben gerufen. Sie bestand bis 1922.

Seiner Zeit beschloss der Stadtrat die Gründung einer Berufsfortbildungsschule. Zum 1.5.1922 begann der Unterricht im ehem. Hallgebäude (Herzog-Georg-Straße 22, heute Salzstadel). Bis zum Neubau der heutigen Berufsschule an der Friedrich-Ebert-Straße 14 wurde hier Unterricht gehalten.

Nach zweijähriger Bauzeit konnte im September 1964 das heutige Gebäude bezogen werden.

Gestiegene Schülerzahlen sowie die geänderte Ausbildungsordnung im Bauhandwerk (Einführung des Berufsgrundschuljahres) führten 1977-78 zur Erweiterung der Werkstätten und zum Bau von drei weiteren Klassenräumen. Um von den Witterungseinflüssen unabhängig zu sein, wurde 1986 eine Tiefbauhalle erstellt.

Ein Um- und Erweiterungsbau für die Ver- und Entsorger erfolgte 1988-91. Im Schuljahr 1999/2000 besuchten 1.774 Schüler den Unterricht in den Bereichen Metalltechnik, Wirtschaft und Verwaltung, Elektrotechnik, Körperpflege, Nahrung, Bautechnik sowie Ver- und Entsorger.

Das Technologiezentrum bei der Staatlichen Berufsschule wurde 1988-89 eingerichtet. Partner sind die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung, das BFZ Dillingen sowie der Landkreis Dillingen. 2007 wurde das TZL geschlossen. Die Akademie war letzter Partner. Aktuell nutzt es die ALP und die BVS über einen Mietbeitrag, je nach Nutzung.

Das von 1996-98 in der Form eines sechsgeschossigen Wohnturms erstellte Schülerheim der Staatlichen Berufsschule in der Kastellstraße 15 bietet Platz für 138 Betten. Zuvor war es in der Brüderstraße 10 untergebracht. Heute sind es mit weiterem Neubau und Aufstockung 234 Betten.

Foto von 11/2023, Peter J. Hoffmann
Foto von 11/2023, Peter J. Hoffmann
1922-1964 BSL im Salzstadl, Hallhaus in Lauingen, Foto von 1958, Archiv Landkreis/Stadt Lauingen, Herzog-Georg-Straße 22
1922-1964 BSL im Salzstadl, Hallhaus in Lauingen, Foto von 1958, Archiv Landkreis/Stadt Lauingen, Herzog-Georg-Straße 22

Berufsschule Lauingen feiert Jubiläum: „Hier passiert jeden Tag so viel Interessantes“

Vorbericht in der Donau Zeitung, AA

60 Jahre gibt es die Berufsschule in Lauingen an ihrem jetzigen Standort.
Viel hat sich seitdem getan. Gerade in einem Bereich gibt es aktuell großen Zuwachs.

Von Jonathan Mayer, 8.11.24, 06:02 Uhr

Aus ganz Bayern kommen sie nach Lauingen, um hier zu lernen: die Umwelttechniker. Sie werden zu Fachkräften ausgebildet, sollen künftig Wasserversorgungen sichern, die Abfallwirtschaft regeln, Kanäle in Schuss halten, sich um Abwasser und damit auch um die Umwelt kümmern. Die Lauinger Berufsschule ist die einzige im Freistaat, an der junge Menschen in diesen Berufen ausgebildet werden. Manche kommen dafür bis aus Hessen oder Rheinland-Pfalz. Wenn Schulleiter Peter Hoffmann davon berichtet, ist ihm der Stolz auf seine Schule anzumerken. Und da ist noch mehr.

Ergonomieseminare, die Verfassungs-Viertelstunde, Projektarbeiten zum Thema Depressionen. „Hier passiert jeden Tag so viel“, sagt der Oberstudiendirektor, dessen Verwaltung 100 Klassen und 2200 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Bundesländern und Fachbereichen managt. Hoffmann spricht von einem „gigantischen Aufwand“: 900 dieser Schüler seien jeden Tag im Rahmen der Blockseminare vor Ort. Die Blockpläne so abzustimmen, dass alles zusammenpasst, sei eine der größten Herausforderungen. 300 der Schüler sind nachts außerdem im Schülerwohnheim beziehungsweise im Gasthof Rose untergebracht.

Die Berufsschule in Lauingen weist einige Besonderheiten auf

Die Berufsschule bildet insgesamt 35 Berufe aus. Eine weitere Besonderheit: Lauingen ist seit 2018 einer von fünf Standorten in Bayern, an denen Kaufmänner und -frauen für E-Commerce ausgebildet werden, also im immer wichtiger werdenden Online-Handel. Außerdem gibt es die Berufsschule Plus, für junge Menschen, die das Abi nachholen wollen, es gibt zwei Berufsvorbereitungsklassen für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz und die „Berufsschule international“. Dort bekommen Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, für eine Zeit lang nach Polen oder Irland zu gehen. Dort leben sie bei Gastfamilien und arbeiten in Gastunternehmen. Von dem Programm ist Hoffmann besonders überzeugt: „Die kommen verändert zurück“, sagt er. Es gebe mehr Bewerber, als man nehmen könne.

Seine Schule steht in einer langen Tradition: Schon seit 200 Jahren gibt es berufliche Bildung in Lauingen, einst eine Industrieschule, dann gab es eine Zeichenschule. 1874 wurde eine Abendfortbildungsschule gegründet, deren Besuch für alle Lehrlinge bis 16 Jahre Pflicht war. 1922 folgte die Gründung einer Berufsfortbildungsschule, damals in der Stadtmitte. 1964 zog die Schule an den heutigen Standort um, vor genau 60 Jahren. Seitdem kamen immer mehr Ausbildungsberufe und damit auch Schülerinnen und Schüler dazu. Aktuell, so Hoffmann, erlebe man Zuwachs bei den technischen Berufen, die seit längerer Zeit auch in einem Container unterrichtet werden. „Wir haben keinen Raum frei, das ist unglaublich bei der Größe des Gebäudes.“

Was sich durch KI an der Berufsschule verändern könnte

2024 ist das Jahr der Jubiläen: Heuer sind es 150 Jahre Berufsschule, 60 Jahre Standort Friedrich-Ebert-Straße, 50 Jahre staatliche Berufsschule, 40 Jahre Umwelttechnik, 25 Jahre Mechatronik, zehn Jahre Neubau. Für Hoffmann ein Grund zum Feiern. Kommenden Montag lädt er zum „111er-Fest“. Die Zahl bezieht sich auf die Standortgeschichte, die Jahre als Staatliche Berufsschule und: „Ein Jahr, 365 Tage, ständige Anpassung und Entwicklung“, so beschreibt es der Schulleiter. Alle Partner der Schule sind eingeladen, von der Regierung von Schwaben über den Landkreis, viele Firmen, die IHK und HWK, Bürgermeister und Banken. Beim Fest sollen die Schüler im Mittelpunkt stehen. Und die Zukunft der Einrichtung.

Denn die erwartet Hoffmann mit Spannung: „Durch Künstliche Intelligenz könnten wir in fünf Jahren 50 Leute im Unterricht sitzen haben“, meint er. Viele könnten dann von daheim aus lernen. Die Räumlichkeiten der Schule würden dann verstärkt für die praktische Ausbildung genutzt. Auch Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Demokratieprojekte sollen künftig mehr Platz an der Berufsschule haben. Mit dem Forum Zukunft hat Hoffmann den ersten Schritt in diese Richtung bereits getan.  

Version 1.1, pjh

Berufsschule Lauingen feiert Jubiläum: „Hier passiert jeden Tag so viel“ (augsburger-allgemeine.de)

Danke an Jonathan Maier.

Das Team der Schulleitung

Neueste Kameratechnik der Firma IPEK

Bei einer abteilungsübergreifenden Demonstration der Firma IPEK  aus Sulzberg konnten sich die Schüler der Umweltabteilung und der Straßenbauer einen Überblick über die neueste Kanalkameratechnik verschaffen. Die Kollegen Holger Wiest (Bau) und Marcel Schwefel (Umwelt) nutzten spontan die Nähe der beiden Praxisstätten und somit konnten beide Berufszweige an der Schulung teilnehmen. Dario Häde und Daniel Angeli hatten wieder ein voll ausgebautes Kamerafahrzeug im Wert von 500.000 € mit dabei.

Bilder und Text: Michael Haas

Straßenbauer als „Plastic Pirates“ unterwegs

Im Rahmen des Bürgerforschungsprojekts „Plastic Pirates“ engagierte sich die Ethik-Gruppe der Straßenbauer-Auszubildenden gemeinsam mit ihrer Lehrkraft, Herr Rauwolf, für den Umweltschutz. An einem Nachmittag sammelten die Auszubildenden eifrig Müll entlang der Donau. Die Ergebnisse der Müllfunde werden nun an das Bundesministerium für Bildung und Forschung übergeben. Eine tolle Aktion, die das Bewusstsein für Umweltschutz stärkt und zeigt, wie wichtig gemeinschaftliches Handeln ist!

Bilder und Text: Thomas Rauwolf

Polnische und Deutsche Schüler setzen ein Zeichen für Frieden und Verständigung

Dank des Erasmus Programms der Europäischen Union durften 15 Lauinger Schüler an einem dreiwöchigen Auslandspraktikum in Polen teilnehmen. Im Rahmen dessen engagierten sie sich vor Ort und restaurierten die Denkmäler eines Soldatenfriedhofs nahe bei Łódź. Gemeinsam mit einer polnischen Klasse entfernten sie wuchernde Gräser, befreiten Grabsteine von Moos und erneuerten alte Inschriften. Sie gedachten damit den gefallenen Soldaten des ersten Weltkriegs und setzten ein Zeichen für die polnisch-deutsche Verständigung und Freundschaft.

Text: Janika Martin

Bilder: Johannes Miller

Eine Recherche auf der Webseite http://www.denkmalprojekt.org/ ergab zu einem der restaurierten Grabsteine folgende Lebensdaten:

Der Gefallene starb im Alter von 20 Jahren. Er war damit im gleichen Alter wie die Auszubildenden.

Neueste Kameratechnik der Firma IBAK

Auch dieses Jahr war der Firma IBAK der Weg aus Kiel nicht zu weit, um der Abschlussklasse UT 12D und ihrem Klassenlehrer Marcel Schwefel die neuste Technik aus dem Bereich Kanalinspektion zu demonstrieren.

Patricia Zimmer und Kai Kühlbrey hatten wieder ein aktuelles KI-Fahrzeug im Wert von 600.000€ dabei und konnte so in Theorie und Praxis die Schüler und Herr Schwefel schulen.

Text: Michael Haas

Bilder: Marcel Schwefel

Ciao Shopify, Hallo Wix

Im Rahmen des Unterrichts im Fach „Prozesse im E-Commerce“ haben wir den Webshop-Anbieter gewechselt. Leider hat der ursprüngliche Shopanbieter Shopify sein „Open Learning Programm“ eingestellt, dadurch ist leider keine weitere Kooperation mehr möglich.

Nach dem Testen verschiedener Anbieter haben wir uns nun für „Wix“ entschieden. Wix punktet dabei durch seine Benutzerfreundlichkeit und die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten.

Die Schüler der 10. Klassen erstellen im Laufe des Schuljahres ihren ersten, eigenen Webshop. Sie entwerfen ein Logo für ihren Betrieb, gestalten die Startseite, Produktdetail- und Kategorieseiten und halten immer alle rechtlichen Vorgaben im Auge.

Im Rahmen einer Präsentation wird der von den Schülern gestaltete Onlineshop dann am Ende des Jahres vorgestellt. Wir sind gespannt.

Text: Andreas Klein & Anna Schneider

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