Der Landkreis Dillingen präsentiert sich zur Zeit von seiner besten Seite.
Fünf slowenische Praktikanten „touren“ diese und nächste Woche durch den Landkreis um praktische Erfahrung im Bereich der Umwelttechnik zu erwerben und unsere deutsche Kultur kennenzulernen. Ausgangsbasis hierfür ist die Staatliche Berufschule Lauingen, welche die Auslandspraktikanten unterrichtlich betreut und Betriebsbesichtigungen organisiert. Sie werden bei ihrem Projekt von der Europäischen Union im Rahmen des Leonardo-da-Vinci Programmes gefördert. Ähnlich wie für Studenten das Erasmus Programm, oder für Gymnasien, Real- und Mittelschulen das Comenius Programm fördert das Leonardo-da-Vinci Programm berufliche Schulen im innereuropäischen Austausch:
Für ein geeinigtes und starkes Europa wird dabei jugendlichen Berufsschülern ein Einblick in das jeweils andere System der besuchten Mitgliedsländer gewährt. Der Hintergrundgedanke für die Förderung dieser innereuropäischen Projekte ist, dass es alle Länder in einer globalisierten Welt sehr schwer haben ihre Interessen durchzusetzen.
Duales System unserer Berufsausbildung ist ein Exportschlager
Unser duales System in der Berufsausbildung mit der Zusammenarbeit zwischen Schule und Betrieb wird seit einigen Jahren in ganz Europa sowie in Übersee als Erfolgsmodell erkannt. Die berufliche Schule ist seit jeher eine Plattform zur Vermittlung fundierter technischer Inhalte und von Praxisbeispielen aus den Betrieben. Die aller meistens sehr engagierten Lehrkräfte nehmen an Weiterbildungen teil und organisieren gemeinsame Treffen mit Ausbildungsbetrieben. Auf Grund des vielfältigen Ausbildungssystems haben wir sehr starke mittelständischen Betriebe, welche als Zulieferer für die Großindustrie unbezahlbare Dienste leisten.
So ist es verständlich, dass Länder wie Spanien (z.B. SEAT in Barcelona) China und die USA sich dieses Ausbildungssystem aneignen möchten. Aufgrund dieses bewährten Ausbildungssystems versuchen Berufsschulen im europäischen Ausland ihre Austauschschüler nach Deutschland zu entsenden.
Auf diesem Weg sind nun diese fünf slowenischen Praktikanten mit ihrer Lehrerin zu Gast an der Berufsschule Lauingen. Auf dem Stundenplan steht regulärer Unterricht in unserer umwelttechnischen Abteilung genauso wie Betriebsbesichtigungen. Die Schüler konnten sich bisher im Atomkraftwerk in Gundremmingen, bei der Wasseraufbereitungsanlage in Langenau sowie bei der Bayerischen Rieswasserversorgung in Berghausen (nähe Blindheim) fortbilden. Die Schülergruppe war vom Engagement und der Gastfreundschaft dieser Betriebe begeistert. Auf dem weiteren Plan steht die Besichtigung der Müllverbrennungsanlage in Augsburg sowie ein zweiwöchiges Praktikum in der Augsburger Kläranlage.
Reinhard Hickl