Forum Zukunft - „Hitzefrei in Schulen und Büros ist keine Lösung“

Neue Vortragsreihe der Berufsschule mit einem originellen Format.

Zwei erstklassige Experten zeigen in Lauingen Wege in die klimatisch geänderte Welt auf.

von Günter Stauch, DZ  11.10.24, 09:00 Uhr, (siehe Quelle unten)

 Die schädlichen Folgen der zunehmenden Hitzetage sind noch nicht im Bewusstsein der Gesellschaft angekommen. Darauf haben jetzt ausgewiesene Experten sowie weitere kompetente Redner aus dem Publikum beim ersten Treffen der Vortragsreihe „Forum Zukunft“ hingewiesen. Rund 40 Teilnehmer – darunter neben den Medizinern Vertreter von Behörden und Firmen – kamen bei der vom Lauinger Berufsschulleiter Peter Hoffmann auf den Weg gebrachten Veranstaltung mit einem höchst ansprechenden Format zusammen. Um sich dabei „möglichst emotionsfrei“ wie sachlich der schwierigen Thematik zu nähern, worauf gleich zu Beginn der langjährige Arzt und Kommunalpolitiker Dr. Engelbert Kigele als Moderator hinwies.

Genau 99 Minuten lang – so die Vorgabe des Initiators - steuerten die beiden Hauptreferenten Julia Schoierer und Benedikt Lenzer mit faktenschweren Vorträgen nebst bislang unbekannter Zahlen zum Gelingen dieser ersten Folge einer ganzen Reihe von solchen Begegnungen bei. Die anschließende, höchst engagierte Debatte gestaltete sich weniger hitzig als vielmehr von Einmütigkeit in der Sache geprägt.

Das Logo der Schule zeigt einen Dreiklang aus Hinschauen, Zuhören und Handeln. 
Das Logo der Schule zeigt einen Dreiklang aus Hinschauen, Zuhören und Handeln. 

„Genügend trinken“ – diesen so simplen wie angesichts weiterer schwerer Hitzetage umso dringenderen Ratschlag von den Fachreferenten nahmen die Gäste gleich beim Wort und bedienten sich an dem von der Schule vorbereiteten Tisch mit Erfrischungsgetränken. Die Medizinpädagogin Schoierer – online zugeschaltet vom heimischen Küchentisch – und der Allgemeinmediziner Lenzer verzichteten bei ihren Einlassungen auf jeglichen Alarmismus und ließen dafür die mitgebrachten Fakten sprechen. Trotz der dramatischen Entwicklung bei den Hitzetagen und tropischen Nächten wollten die beiden Wissenschaftler eher einen kühlen Kopf bewahren und Bürgerinnen wie Bürger zu einem geänderten, dem Klima angepassten Verhalten aufrufen. Erstere sind Tage mit über 30 Grad Celsius, Letztere Zeiten, in denen abends die Temperaturen nicht mehr unter 20 Grad Celsius fallen möchten. Dr. Benedikt Lenzer, ein Lauinger mit Arbeitserfahrungen beim Berliner Charité, lockerte die Veranstaltung mit dem so schweren Titel sogar mit launigen Quizfragen auf. Aber: „Es ist in Deutschland heiß geworden, das ist nachweislich ein hausgemachtes Problem – von Menschen verursacht.“

Die persönlichen Lebenswelten sind durch die Entwicklung beeinträchtigt

Und Dr. phil. Julia Schoierer von der renommierten Ludwig-Maximilians-Universität in München, ließ sich aus der Ferne auch von den „Störungen“ der kleinen Tochter wenig beeindrucken und sah die persönlichen Lebenswelten der Menschen durch die Entwicklung beeinträchtigt. Die Expertin für Arbeits- , Sozial- und Umweltmedizin, die auch das Arbeitsministerium in Berlin berät, gab einen umfassenden Überblick über die notwendigen Maßnahmen beim Hitzeschutz für Menschen in Büros, Schule und bei der Arbeit, etwa draußen bei der Baubranche. Sie erinnerte aber auch deutlich zum Beispiel an die rechtlichen Verpflichtungen und Vorgaben bei der Beschäftigung von Arbeitnehmern. „Bereits ab 26 Grad Celsius sollten Vorkehrungen getroffen werden, ab 30 Grad müssen Schutzmaßnahmen erfolgen.“

Allerdings: „Wenn die Temperaturen dann noch mehr weitersteigen, kann man nicht einfach den Altenpfleger nach Hause schicken – es muss für solche Situationen Vorsorge getroffen werden.“ Was ist mit „hitzefrei“ an den Schulen? „Die Kinder und Jugendlichen einfach heimzuschicken ist nicht die Lösung, dort ist es ja auch viel zu heiß“, betonte die dreifache Mutter, die ein ums andre Mal auf baldige Lösungen beim Hitzeschutz drang.

Am 29. Januar geht es um das Thema Energie

Der Appell zum raschen Reagieren passte dann auch zum originellen Logo der 60 Jahre alten Schule. Nämlich der Dreiklang aus Hinschauen, Zuhören und Handeln, worauf Versammlungsleiter Peter Hoffmann immer wieder hinwies. Dieser freute sich über die gute Resonanz und kündigte gleich den nächsten Termin am 29. Januar an. Thema: Energie.

Quelle: „Hitzefrei in Schulen und Büros ist keine Lösung“ (augsburger-allgemeine.de)

 

Vorbericht: Lauinger Berufsschule macht die Zukunft jetzt zum Thema (augsburger-allgemeine.de)

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