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Studienfahrt zur KZ-Gedenkstätte nach Dachau

Während im Religions- und Ethikunterricht das Thema Antisemitismus ausführlich behandelt wurde, stellte sich heraus, dass aufgrund der Corona-Pandemie die meisten Schüler der 12. Klasse der Mechatroniker nicht die übliche Studienfahrt in eine KZ-Gedenkstätte in den vorherigen Schulen durchgeführt haben. Da die meisten Azubis jedoch sehr interessiert an einem Besuch waren, fuhren die knapp 50 Abschlussschüler mit ihrem Religionslehrer Herr Lindenthal und Ethiklehrer Herr Hagen am Freitag den 1.12.2023 in das ehemalige Konzentrationslager nach Dachau.

Am Tag der Exkursion wurde durch den nächtlichen Wintereinbruch mit sehr viel Schnee diese einerseits etwas erschwert, andererseits war der Besuch der Gedenkstätte dadurch noch emotional ergreifender, in dem man in der Kälte und Schneematsch den Ort der menschenverachtenden Gefangenschaft betreten hat.

Unser Rundgang hat mit der Besichtigung einer Baracke begonnen, in der die Häftlinge unter miserablen Bedingungen untergebracht waren. Von den früheren 34 Baracken sind heute nur noch zwei vorhanden, die zu Besichtigungszwecken nachgebaut wurden. Besonders erschreckend war, wie wenig Privatsphäre die Häftlinge hatten. Sie schliefen eng an eng in Stockbetten und hatten gemeinsame „Toilettenräume“ ohne Abtrennung.

Im Anschluss besichtigten wir das Krematorium und die Gaskammer, die als „Brausebad“ getarnt war und zu Testversuchen eingesetzt wurde. Im Anschluss wurden die Gedenkkapellen und das Mahnmal auf dem Appellplatz besichtigt. Das Metall-Kunstwerk, bei dem Skelette, die in einem Stacheldrahtzaun hängen erkennbar sind, soll die Gräueltaten der damaligen Zeit symbolisieren und eine Mahnung an die Menschheit sein, damit so etwas nie wieder passiert.

Danach wurde das Museum, im ehemaligen „Wirtschaftsgebäude“ besucht, hier konnten wir uns eine Vorstellung vom Leben im Konzentrationslager machen. Schockiert haben uns die einzelnen Schicksale der Opfer und der menschenverachtende Umgang mit den Häftlingen. Dieses schreckliche Leid wurde mit den lebensgroßen Bildern der leidenden Häftlinge verdeutlicht, was zu einer sehr bedrücken Stimmung bei den Schülern auf dem gesamten Gelände führte.

Auch wenn dieser Besuch uns allen emotional sehr naheging und die Wetterverhältnisse eher ungeeignet waren, so war es trotzdem sehr interessant, Geschichte vor Ort zu erfahren und das im Unterricht Gelernte mit persönlichen Eindrücken und Bildern füllen zu können. Auf der Heimfahrt waren sich alle Schülerinnen und Schüler einig, dass durch die Studienfahrt der Ausspruch, „Nie wieder!“, der in der aktuellen Lage sehr oft im Zusammenhang mit Antisemitismus zu hören ist, nun noch greifbarer und klarer verstanden wird.

Bilder und Text:  Florian Lindenthal

 

 

Kurzinformation zum KZ-Dachau:

Am 22. März 1933 wurde das erste große Konzentrationslager in Dachau. Im Gegensatz zu Vernichtungslagern wie z.B. Auschwitz handelte es sich beim KZ-Dachau um ein Arbeitslager. Es gab zahlreiche Menschenversuche, Hinrichtungen und Folter, die Menschen starben aber auch an Krankheiten sowie Unterernährung und durch die miserablen Lebensbedingungen und Schwerstarbeit. Zunächst war das Lager für ca. 5.000 Häftlinge vorgesehen. Zwischen 1933 und 1945 waren 206.000 Menschen aus 34 Nationen im KZ Dachau inhaftiert. Mehr als 41.000 sind ums Leben gekommen.

Weitere detaillierte Informationen findet man gut zusammengestellt unter:

 

https://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/historischer-ort/kz-dachau-1933-1945/

 

 

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