Im Schuljahr 21/22 war es den Konstruktionsmechanikern der 11. Klassen nach Wegfall der Corona- Maßnahmen endlich wieder möglich, selbst die Grundlagen des Schmiedens auszuüben.
Im Zuge des Lernzirkels „Meißel“ haben die Schülerinnen und Schüler auf selbständige Art und Weise ihre theoretischen Kenntnisse im Bereich der Werkstoffeigenschaften, Wärmebehandlung und die Kenntnisse über Schmiedewerkzeuge innerhalb einer Lerngruppe vertieft und erweitert. Das große Highlight für jede Schülerin und jeden Schüler war natürlich das Schmieden des eigenen Meißels.
Für beinahe alle Schülerinnen und Schüler war es das erste Mal, dass sie mit Hilfe von Hammer, Feuer und Amboss einem Werkstück eine neue Form gaben. Dabei mussten sie feststellen, dass es mit purer Muskelkraft alleine noch lange nicht getan ist. Das Geheimnis des Erfolges liegt vielmehr im behutsamen und sinnvollen Umgang mit den eigenen Kräften. Ansonsten mussten die Schülerinnen und Schüler schnell erkennen, dass sie an ihre Grenzen stoßen oder sich der Werkstoff nicht in die gewünschte Form bringen lässt. Doch am Ende ist jeder Meißel ein gelungenes Unikat geworden, auf das jeder Einzelne stolz sein kann.
Nachdem die Meißel geschmiedet waren, folgten der grobe Schliff, das Härten des Werkzeugstahls sowie der Feinschliff, damit dieser auch wirklich jeder Situation gewachsen ist.
Unser Dank geht an die Schulleitung, die uns die Ausstattung und Möglichkeit für diese einmalige Selbsterfahrung geboten hat, von denen alle Beteiligten einstimmig der Meinung sind, dass es ein tolles Erlebnis war und dass die gewonnenen Erfahrungen eine Bereicherung für ihre Ausbildung darstellen.
Besonders im Hinblick auf echte Nachhaltigkeit und Wiederverwertung von Halbzeugen ist das Schmieden eine echte Alternative gegenüber spanenden Verfahren. Ein Schmied kann mit etwas Geschick so ziemlich jedem Metallstück ein zweites oder drittes Leben einhauchen und dadurch einen echten Beitrag zum Schonen von Ressourcen beitragen.
Text und Bilder: Stefan Götz
