Nach langem Warten konnte nun der Wunsch erfüllt werden, eine Wärmebildkamera zur Veranschaulichung des Bauphysikunterrichts anzuschaffen. Zielgruppe sind primär die Schüler*innen vor allem in der 12. Jahrgangsstufe der Technischen Systemplaner Fachrichtung Stahl- und Metallbau. Nun können die Schüler*innen die vorher theoretisch erlernten Fähigkeiten, wie Wärmedurchgangsberechnungen und Bauwerksanschlüsse, sowie fachgerechte Montage und Dämmung von Fenstern, Fassaden und Türen in der Praxis umsetzen.
Diese Schulwoche waren die Rahmenbedingungen ideal (Minusgrade, keine direkte Sonneneinstrahlung und kein Nebel, was bei der Nähe zu Donau und Brenz durchaus nicht oft der Fall ist) um die zukünftigen Fassadenkonstrukteure auf Entdeckungstour entlang der Gebäudefassaden zu schicken. Hier konnten dank Gebäudethermografie kleine Wärmebrücken im Neubau der Berufsschule entdeckt und grafisch veranschaulicht werden. Besonders interessant waren die Altbauabschnitte, da beim Bau der Berufsschule in den 60-iger Jahren offensichtlich Wärmedämmung noch keine große Rolle spielte. Im Anschluss wurden die Ergebnisse im Klassenplenum besprochen und verschiedene Lösungskonzepte im Hinblick auf die Kosten-Nutzenanalyse durchgespielt.
Das Einsatzgebiet der Wärmebildtechnologie ist sehr vielfältig. So dient diese neben dem Aufspüren von Bauwerksfehlern zum Beispiel zum Detektieren von Rohrleitungs- und Dachleckagen oder auch zur Instandhaltung im Elektrohandwerk (Schaltschränke, Elektromotoren,…) und Auffinden von Defekten mechanischer Bauteile, wie beispielweise verschlissene Lager.
Florian Lindenthal