Aktion Weihnachtstrucker an der Staatlichen Berufsschule
Lauingen
In der Aula der Staatlichen Berufsschule Lauingen ist es mucksmäuschenstill. Gähnende Leere. Es gongt zur dritten Stunde. Es knarzt. Und knarzt nochmal. Die großen Holztüren werden ruckartig geöffnet. Eine nach der anderen. Entfernt vernimmt man Stimmen: „Kannst Du es tragen?“ Schon sind die ersten Schüler an der Treppe zur Aula angelangt. Sie halten große Pakete in den Händen.
Lauinger Berufsschüler packen Hilfspakete mit dringend benötigten Grundnahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Kinderspielzeug für notleidende, bedürftige Kinder und Familien in Osteuropa. Reis, Nudeln, Zahnbüsten, Duschgel, Stifte – das haben wir im Überfluss. Wir denken gar nicht darüber nach, dass es anderen fehlen könnte“, so die Schüler der BSL. „Und wir denken schon gleich gar nicht daran, dass es Leuten im reichen Europa fehlen könnte.“
Immer mehr Schüler mit Weihnachtspaketen in den Armen stürmen die Aula der Lauinger Bildungseinrichtung. „Geben statt nehmen – wir freuen uns, diesen Grundsatz gerade in Zeiten einer drohenden gesellschaftlichen Spaltung gemeinsam mit unseren Schülern leben zu können,“ betont Peter Hoffmann, Schulleiter der Staatlichen Berufsschule Lauingen.
Einige Päckchen zieren weihnachtliche Motive. Tannenbäume, bunte Christbaumkugeln, glitzernde Schleifen. Johannes Miller organisiert die Johanniter-Weihnachtstrucker-Aktion an der Lauinger Schule. Er schätzt, dass knapp 80 Pakete der Schüler der Staatlichen Berufsschule Lauingen ihren Weg in Armenküchen, schwer zugänglichen Bergdörfern oder Romasiedlungen finden werden. „Insbesondere in der Weihnachtszeit sollten wir den Gedanken der Nächstenliebe praktizieren. Deshalb unterstützen wir gerne dieses besondere, vorweihnachtliche Projekt“, so Anja Behnke, stellvertretende Schulleiterin der BSL.
Die Pakete wurden von einem Weihnachtstrucker an der Berufsschule abgeholt. Zwischen Weihnachten und Silvester wurden sie dann Corona bedingt über Speditionen nach Albanien, Bosnien und Rumänien gefahren. Dort gingen die Päckchen beispielsweise an Kinderheime, Schulen oder Behinderteneinrichtungen. Partnerorganisationen vor Ort sorgen für die gerechte Verteilung an Bedürftige.
Jennifer Stoy-Eppinger